VERTIEFENDE LANDESKUNDE (Schweiz) Wirtschaft, Medien, Feiertage und Bräuche Industrielle Entwicklung • Mangel an Rohstoffen (Kohle, Eisen), Nutzung der Wasserkraft (über 500 größere und kleinere Wasserkraftwerke), Heranbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften (guter Ruf der Schweizer Industrie). • Herstellung von Produkten in höchster Qualität, Absatz eines Großteils der Produkte im Ausland. • Traditionelle Schweizer Firmen von überregionaler Bedeutung: Nestle (Nahrungsmittel), ABB (Energie- und Automatisierungstechnik), Holcim (Zement). Struktur der Wirtschaft • Der wichtigste Handelspartner der Schweiz ist die EU (60 Prozent der Schweizer Exporte). • Import von Rohstoffen. • Herstellung vieler Produkte in kleinen und mittleren Firmen (Arbeitgeber für den Großteil der Schweizer Arbeitnehmer). • Die Schweiz zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz ist sehr hoch, die Arbeitslosenrate ist niedrig (2016 bei 3,3 Prozent). • Die wichtigsten Sektoren der Schweizer Wirtschaft (ungefähr 330.000 Unternehmen): – Dienstleistungen (72 Prozent aller Erwerbstätigen). – Fremdenverkehr. – Industrie (Uhrenindustrie, Maschinenbau, Textilindustrie, Herstellung von Präzisionsinstrumenten und -apparaten, Chemie- und Pharmaindustrie, Nahrungsmittelherstellung, Medizintechnik). Uhrenindustrie • Beginn der Schweizer Uhrenindustrie am Ende des 16. Jahrhunderts (Waadtländer Jura). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts Gründung der ersten Uhrmacherzunft in Genf. Seit 1845 Einführung der ersten Maschinen und Übergang von dem Handwerk zur Industrie (heute etwa 600 Betriebe mit 40.000 Mitarbeitern). • Im Jahre 1967 Entwicklung der ersten Quarzuhr. • Mitte der 1970er Jahre schwere Krise der Schweizer Uhrenindustrie, 1983 Gründung der Swatch Group und neuer Aufschwung (später auch Übernahme mehrerer traditionsreicher Uhrenfirmen durch Swatch Group). Landwirtschaft • Fast drei Viertel des landwirtschaftlich genutzten Landes bestehen aus Weiden und Wiesen. • Dominanz der Viehzucht und Milchwirtschaft in den gebirgigen Regionen, Betreibung des Getreide-, Kartoffel und Rübenanbaus im Mittelland, Weinbau in der Romandie, Obstanbau in der Ostschweiz und im Wallis. • Etwa 3,7 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. • Bewirtschaftung von mehr als 10 Prozent der Betriebe nach den Richtlinien des Biolandbaus. • Dominanz des Rindviehs unter den Nutztieren (etwa 1,5 Millionen Tiere), Produktion von Milch (ungefähr vier Millionen Tonnen), Herstellung von Käse (Emmentaler, Gruyere/Greyerzer, Tilsiter, Appenzeller). Medien in der Schweiz (Presse) • Eine große Vielfalt an Zeitungen (etwa 200 Titel), darunter neun Zeitungen mit einer Auflage von 100.000 und mehr Exemplaren. • Die meisten Zeitungen sind lokal und regional verbreitet, einige Titel erscheinen auf der nationalen Ebene (Neue Zürcher Zeitung). • Die meistgelesenen Zeitungen in der Schweiz: – 20 Minuten (eine dreisprachige, kostenlose Pendlerzeitung). – Blick (eine deutschsprachige Boulevardzeitung). – Tages-Anzeiger (eine deutschsprachige Tageszeitung). – Le Temps (eine französischsprachige Tageszeitung). • Sonntagsmedien: – Sonntagsblick, SonntagsZeitung, NZZ am Sonntag. Medien in der Schweiz (Radio und Fernsehen) • Radio: – Der öffentlich-rechtliche Schweizer Rundfunk (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft: SRG SSR) betreibt sechs deutschsprachige, vier französischsprachige und drei italienischsprachige Radioprogramme sowie je ein Radioprogramm in rätoromanischer und englischer Sprache. – In jeder Region gibt es nichtkommerzielle Regionalsender (Union nichtkommerzorientierter Lokalradios) sowie private Radiosender. • Fernsehen: – Die Bewohner der Schweiz empfangen ihre Fernsehprogramme größtenteils über Kabelnetze (über 85 Prozent der Haushalte). – Das Programm der SRG SSR umfasst acht Fernsehkanäle (drei deutschsprachige, drei französischsprachige, zwei italienischsprachige Kanäle), dazu die täglichen Sendungen der Radiotelevisiun Svizra Rumantscha. – Neben der SRG SSR gibt es eine Anzahl von privaten Sendern und vielen Lokalsendern. Feiertage • Bundesfeiertag: 1. August (Gedenken an die Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft, gefeiert seit 1891). • Andere einheitliche Feiertage: der erste Weihnachtstag (25. Dezember), Neujahr (1. Januar) und Christi Himmelfahrt (39 Tage nach dem Ostersonntag, immer ein Donnerstag). • Regionale Feiertage: z.B. Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag und der zweiten Weihnachtstag (Stephanstag) sowie der Tag der Arbeit (1. Mai) und lokale Feiertage in den einzelnen Kantonen. Bräuche • Jassen: Ein Kartenspiel für vier Spieler, die mit 36 Karten spielen. • Schwingen: Eine Art Ringen; alle drei Jahre wird ein neuer Schwingerkönig ernannt. • Jodler Feste: Eine Präsentation der Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger; sie findet alle drei Jahre statt.