Název projektu Rozvoj vzdělávání na Slezské univerzitě v Opavě Registrační číslo projektu CZ.02.2.69/0.0./0.0/16_015/0002400 Linguistische Textanalyse 1 Distanční studijní text Gabriela Rykalová Opava 2023 Obor: Německá filologie Klíčová slova: Text, Analýza textu, Interpretace textu, Lingvistika Anotace: Předmět se zabývá detailní jazykovědnou analýzou vybraných textů z pohledu textově-lingvistického, sémantického, pragmatického i morfosyntaktického. Cílem je ukázat studentům různé úhly pohledu na text jako jednotku jazykovědné analýzy a vyvodit z ní závěry pro praktické užití jazyka. Autor: doc. PhDr. Gabriela Rykalová, Ph.D. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 3 Obsah ÚVODEM............................................................................................................................4 RYCHLÝ NÁHLED STUDIJNÍ OPORY...........................................................................5 1 LINGUISTISCHE TEXTANALYSE..........................................................................6 1.1 Textanalyse und Textinterpretation.......................................................................6 1.2 Arten der Interpretation.........................................................................................7 2 EINZELNE SCHRITTE DER TEXTANALYSE .....................................................12 2.1 Schritt Nr. 1: Erfassen des Textganzen ...............................................................12 3 TEXTTHEMA...........................................................................................................14 3.1 Thema..................................................................................................................14 3.2 Prinzipien der Themenanalyse ............................................................................14 3.3 Thematische Entfaltung.......................................................................................15 4 TEXTFUNKTION.....................................................................................................17 4.1 Funktion ..............................................................................................................17 4.2 Indikatoren der Textfunktion ..............................................................................18 4.3 Textuelle Funktionen...........................................................................................18 4.3.1 Die Informationsfunktion.............................................................................19 4.3.2 Die Appellfunktion ......................................................................................19 4.3.3 Die Obligationsfunktion...............................................................................20 4.3.4 Die Kontaktfunktion ....................................................................................20 4.3.5 Die Deklarationsfunktion.............................................................................21 5 TEXTSORTE.............................................................................................................22 5.1 Textsorte..............................................................................................................22 5.2 Textsortendefinitionen ........................................................................................22 5.3 Einteilung der Texte nach Kommunikationsbereichen.......................................23 6 EINE EXEMPLARISCHE TEXTANALYSE ..........................................................27 6.1 Text Nr. 6 ............................................................................................................27 6.2 Text Nr. 7: Musteranalyse...................................................................................28 LITERATURA ..................................................................................................................36 PŘEHLED DOSTUPNÝCH IKON...................................................................................37 Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 4 ÚVODEM Tato studijní opora je koncipována jako studijní materiál pro studenty navazujícího magisterského studia němčiny v rámci studijního programu Německý jazyk. Vlastní opora je rozdělena do několika oddílů. Studentům jsou k dispozici úlohy pro samostudium, korespondenční úlohy, příp. kontrolní úkoly, které slouží k poskytnutí odpovídající zpětné vazby a jako podklad pro diskusi v prezenční fázi výuky. Po nastudování jednotlivých kapitol se doporučuje věnovat pozornost případným přílohám a dalšímu doplňkovému materiálu v IS SU. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 5 RYCHLÝ NÁHLED STUDIJNÍ OPORY Studijní opora poskytuje terminologickou základu pro následnou jazykovědnou analýzu textů. Seznámí studenty s jednotlivými kroky texové analázy a podrobněji se věnuje pojmům ‚Textthema‘, ‚Textfunktion‘, a ‚Textsorte‘. Součástí studijní opory jsou vzorové analýzy textů, otázky pro ověření získaných znalostí a úkoly, které souží jako východisko diskuse v prezenčních hodinách. DOPORUČENÁ STUDIJNÍ LITERATURA Adamzik, K.: Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen, 2004. Brinker, K.: Linguistische Textanalyse: eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. Berlin, 2005. Fandrych, Ch. / Thurmair, M.: Textsorten im Deutschen. Linguistische Analysen aus sprachdidaktischer Sicht. Tübingen, 2011. Fix, U. / Habscheid, S. / Klein, J. (Hrsg.): Zur Kulturspezifik von Textsorten. Tübingen, 2001. Fix, U. / Poethe, H. / Yos, G.: Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger: Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Frankfurt a.M., 2002. Heinemann, M. / Heinemann, W.: Grundlagen der Textlinguistik: Interaktion - Text - Diskurs. Tübingen, 2002. Linke, A. / Nussbaumer, M. / Portmann, P. R.: Studienbuch Linguistik. 5. Aufl. Tübingen, 2004. Vater, H.: Einführung in die Textlinguistik. Struktur, Thema und Referenz in Texten. 3. Aufl. München, 2001. Linguistische Textanalyse 6 1 LINGUISTISCHE TEXTANALYSE EINLEITEND Bei einer textlinguistischen Analyse wird vor allem an die Kenntnisse der Disziplinen wie Textlinguistik, Stilistik, Wortbildung, Lexikologie, Syntax und Morphologie angeknüpft. Im Unterschied zu einer literarischen Analyse werden die Texte aus der linguistischen Perspektive untersucht und beschrieben. SCHLÜSSELBEGRIFFE Text, Textanalyse, Textinterpretation, der hermeneutische Zirkel 1.1 Textanalyse und Textinterpretation Damit wir Texte richtig verstehen, müssen wir sie richtig interpretieren. Damit wir sie richtig interpretieren können, müssen wir sie richtig analysieren. Damit wir sie richtig analysieren können, müssen wir sie richtig verstehen. In diesem Kapitel werden die Begriffe ‚Analyse‘ und ‚Interpretation‘ vorgestellt und definiert, wobei die zwei wichtigsten Arten einer Interpretation fokussiert werden. DEFINITION Analyse: Das Wort „Analyse“ kommt aus dem Griechischen und heißt „Auflösung“. Gemeint ist damit die Zerlegung eines Ganzen in seine Einzelteile mit dem Ziel des Verste- hens. Interpretation: Der Begriff „Interpretation“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Erklärung“ und meint allgemein das Verstehen. Mit anderen Worten gesagt, ist die Interpretation eines Textes die angemessene Deutung aufgrund einer Analyse mit dem Ziel den Text zu verstehen. Bei der Textanalyse versuchen wir, einen Text in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und diese Bestandteile im Nachhinein sorgsam zu untersuchen, zu ordnen und natürlich auszuwerten. Anschließend folgt diesem Schritt die Interpretation des Textes, was meint, dass wir den Ergebnissen unserer Untersuchung eine Bedeutung zuschreiben. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 7 1.2 Arten der Interpretation O A) die textübergreifende bzw. hermeneutische Interpretation O B) die textimmanente (werkimmanente) Interpretation A) Hermeneutische Interpretation Grundmuster einer hermeneutischen Interpretation ist der sog. hermeneutische Zirkel. Damit das hermeneutische Verfahren funktioniert, muss das Einzelne als Teil des Ganzen verstanden werden. Dies bedeutet, dass das einzelne Wort erst im Zusammenhang eines Satzes verstanden werden kann. Der Satz wird wiederum erst im Zusammenhang des Textes, der Text im Zusammenhang seines Erstehens verstanden. Diese daraus entstehende Kreisbewegung wird als hermeneutischer Zirkel bezeichnet und wirkt auf den ersten Blick paradox. Aber im Grunde geht es darum, dass wir zum Verstehen eines Wortes, Wortgruppe, Satzes oder Textes eine gewisse Form von Vorwissen brauchen, um neues Wissen über eine Sache gewinnen zu können. Da es sich um einen Zirkel handelt, ergibt sich, dass diese Bewegung auch wieder zurückgeht, das heißt, dass das Ganze des Textes auch wieder Einfluss auf den einzelnen Satz und das Wort hat. Bei der Interpretation werden folgende Merkmale in Betracht gezogen: - der Autor / die Autoren, - seine / ihre persönliche und gesellschaftliche Situation, - die Stellung des einzelnen Textes im Gesamtwerk des Verfassers und - der historische Hintergrund. (https://www.studysmarter.de/schule/psychologie/hauptstroemungen-der-psychologie/hermeneutische-verfahren/) B) Textimmanente Interpretation Sie konzentriert sich auf die Analyse des Einzelkunstwerks und geht nicht über den Text hinaus. Die Textanalyse steht im Mittelpunkt, nicht z.B. die Wirkung des Textes auf den Leser, auch der historische Hintergrund bleibt unberücksichtigt. Linguistische Textanalyse 8 ZUM NACHDENKEN 1. Lesen Sie den Text „Das Streiflicht“ (Seite 9) ohne sich über die Hintergrundinformationen zu informieren. 2. Was meinen Sie: 1) Wer ist der Autor des Textes? Was könnten wir über ihn sagen? 2) Wo und in welcher Form wurde dieser Text veröffentlicht? Was könnten wir über den Text sagen? 3) Wann wurde dieser Text veröffentlicht? Was könnten wir über die Zeitperiode sagen? HAUSAUFGABE 1. Lesen Sie den Text Nr. 1 „Das Streiflicht“ (Seite 9) noch einmal. 2. Suchen Sie nach Wörtern und Wortverbindungen, die Sie nicht verstehen, im Wörterbuch, so dass Sie jede einzelne Bedeutung und auch den Sinn des Textes wirklich gut verstehen. 3. Lesen Sie nun den Text Nr. 3 (Seite 11). Wie ändern sich Ihre Antworten auf die Fragen „Zum Nachdenken?“, wenn Sie nun den Kontext kennen? Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 9 TEXT NR. 1: DAS STREIFLICHT 1 Das Streiflicht 2 (SZ) Zu den folgenreichsten Bauchtänzen der Weltgeschichte gehört der Auftritt, 3 den die ägyptische Königin Kleopatra vor Julius Cäsar hingelegt hat. Der römische 4 Feldherr war von der schwungvollen Performance dermaßen beeindruckt, dass er für 5 einige Zeit lieber der Ägypterin und ihren Künsten beiwohnte, als in Rom seinen 6 politischen Geschäften nachzugehen. Zwar gibt es Historiker, die bezweifeln, dass 7 die edle Ptolemäerin — für wen auch immer — jemals den Tanzbauch schwang, 8 aber das ist weltfremd. Warum sonst, wenn nicht Kleopatras kreisender Hüften 9 wegen, hätte sich Cäsar in Alexandria herumgetrieben, wo doch Rom der Nabel der 10 Welt war? Damals wie heute gilt: Hinter jeder Orientreise steckt das Verlangen nach 11 dem Bauchtanz. Dieser unumstößlichen Erkenntnis zum Trotz hat der türkische 13 Tourismusminister Ertugrul Günay soeben wissen lassen, dass er in Werbespots für 14 sein Land keine Bauchtänzerinnen mehr sehen möchte. Auch Männer mit mächtigen 15 Schnurrbärten und Krummsäbeln will er aus der Reklame verbannen, weil diese 16 ebenso wie die Tänzerinnen das Bild der modernen Türkei verzerrten. Dass die 17 Bauchtänzerinnen jetzt vergrätzt sind, war zu erwarten, und wie man die 18 anatolischen Schnurrbartträger kennt, wetzen sie schon die Krummsäbel — und 19 womöglich zieht die Sache noch weitere Kreise. Die Spanier zum Beispiel könnten 20 ins Grübeln kommen, ob ihre Flamencotänzer noch ein zeitgemäßer Werbeträger 21 sind, gar nicht zu reden von den Indern mit ihren Tempeltänzerinnen oder den 22 Bayern mit ihren Schuhplattlern. Sie alle verstellen den Blick auf die modernen 23 Errungenschaften: die gläsernen Konzernzentralen, die Stadtautobahnen und die 24 Gucci-Prada-Chanel-Boutiquen, die in Istanbul genauso toll aussehen wie in 25 Barcelona oder München. Dagegen sind Flamenco und Schuhplatteln alte Zöpfe und 26 erst recht der Bauchtanz. Was für ein Plunder? Was für ein Wunder! Die 27 hauchdünnen Stoffe, die lasziven Drehungen, das rhythmische Erbeben aller 28 erdenklichen Körperpartien, die kleopatrahaften Posen ... ach, man sollte mal 29 wieder den Orient bereisen. 30 Sofern es erlaubt ist, einem türkischen Minister Ratschläge zu erteilen, dann 31 möge der Herr Günay etwas gegen die Unsitte tun, dass Männer beim Bauchtanz 32 mitmachen müssen. Wer von einer dieser Tanzdominas als Opfer ausgeguckt wird, 33 der ist gezeichnet fürs Leben. Erbarmungslos wird er aufs Parkett gezerrt, er wird 34 gezwungen, seinen trägen Unterleib ins Rotieren zu bringen, angefeuert vom 35 rhythmischen Klatschen der Menschen, die er mal für Freunde hielt, er muss zierlich 36 — aber wie bloß? — mit den Hüften wackeln, während das anschwellende 37 Gelächter ihm signalisiert, dass er aussieht wie Reiner Calmund beim Ententanz. 38 Das ist der Moment, wo sich der Mann nach einem Krummsäbel sehnt. 10 TEXT NR. 2: DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ZUM NACHDENKEN 1. Schauen Sie sich den Text Nr. 2 an. 2. Was erfahren wir über den Kontext und die Platzierung des Textes? Wie kann sich nun die Interpretation ändern? Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 11 TEXT NR. 3: BAUCHTÄNZERINNEN UNERWÜNSCHT Werbung für die Türkei Bauchtänzerinnen unerwünscht 25.09.2009, 11:19 Gewisse Bilder möchte der türkische Tourismusminister in der Werbung für sein Land nicht mehr sehen. Der türkische Kultur- und Tourismusminister will keine Bauchtänzerinnen mehr sehen. Auch Bilder von Männern mit mächtigen Schnurrbärten und Krummsäbeln würden nicht mehr in Werbespots seines Ministeriums für das Urlaubsland Türkei verwendet, sagte Ertugrul Günay der Zeitung Hürriyet zufolge. Diese Art von Darstellungen hätten in Europa ein falsches Bild von der modernen Türkei entstehen lassen. Bei prominenten Bauchtänzerinnen ist Günays Haltung laut Hürriyet umstritten. "Unser Volk hat den Bauchtanz im Blut", sagte die Tänzerin Prenses Banu. "Es ist doch nichts Schlechtes, was wir tun." Ihre Kollegin Tanyeli stimmte dagegen dem Minister grundsätzlich zu: Auch sie habe bei Besuchen im Ausland erlebt, dass dort die moderne Türkei kaum bekannt sei. Allerdings sei der Bauchtanz nun einmal Teil der türkischen Kultur. "So wie man in Spanien den Flamenco erleben will, erwartet man in der Türkei einen Bauchtanz." (http://www.sueddeutsche.de/reise/werbung-fuer-die-tuerkei-bauchtaenzerin- nen-unerwuenscht-1.42956) Einzelne Schritte der Textanalyse 12 2 EINZELNE SCHRITTE DER TEXTANALYSE EINLEITEND Die Textanalyse wird in mehreren Schritten realisiert: 1. Schritt: Erfassen des Textganzen 2. Schritt: Analyse der Textsätze 3. Schritt: Analyse der textlinguistischen Aspekte In diesem Kapitel werden die einzelnen Schritte kurz vorgestellt. Den einzelnen Schritten wird dann später eine größere Aufmerksamkeit gewidmet. SCHLÜSSELBEGRIFFE Text, situative Einbettung, optische Gestaltung, Texthema, Kommunikationsbereich, Textfunktion, Textsorte, Baumuster 2.1 Schritt Nr. 1: Erfassen des Textganzen 1) Lesen: Kennenlernen des Textes Zuerst muss der Text gelesen werden. Und zwar von der ersten Zeile bis zu der Letzten. Wichtig ist, dass jedes einzelne Wort, jede Wortgruppe, jeder Phraseologismus verstanden wird. Unbekannte Begriffe müssen geklärt werden. 2) Situative Einbettung Für die Interpretation eines Textes, einer Wortverbindung oder eines Wortes ist der Kontext entscheidend und hat oft eine bedeutungsunterscheidende Wirkung. Zum situativen Kontext gehört die Kommunikationssituation (Raum, Zeit, Kommunikationspartner u.a.) und auch die Platzierung eines geschriebenen Textes (Zeitungsseite, Kinderbuch, Lehrbuch, Posterwand u.a.). 3) Optische Gestaltung Bei der Beschreibung der optischen Gestaltung eines Textes wird die Textlänge, Textstruktur (linearer, synoptischer, Übersichtstext), graphische Darstellung (Schriftgröße, Schrifttyp) und farbliche Gestaltung (Verwendung von Farben und Schattierungen) beschrieben. 4) Grundgedanke / Texthema Desweiteren wird die thamatische Seite des Textes untersucht und beschrieben. In diesem Schritt der Analyse wird der Grundgedake, d.h. das Textthema, formuliert. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 13 5) Kommunikationsbereich Texte werden nach gemeinsamen Merkmalen, zu denen sprachliche Mittel und grammatische Strukturen gehören, zu einzelnen Kommunikationsbereichen zugeordnet. Wir unterscheiden 5 Kommunikationsbereiche: a) KB des Alltags b) KB der Wissenschaft c) KB des offiziellen Verkehrs d) KB der Massenmedien e) KB der Kunst 6) Textfunktion Was soll durch einen Text erreicht werden? Soll der Text den Textrezipienten zum Lachen oder zum Weinen bringen? Soll er ihn dazu bewegen, etwas zu tun, oder ihn einfach zu informieren? Das ist die Frage nach der Textfunktion. Z.B.: a) Informationsfunktion b) Appelfunktion c) Obligationsfunktion d) Kontaktfunktion e) Deklarationsfunktion f) poetische Funktion g) unterhaltende Funktion h) kommentierende Funktion i) verweisende Funktion j) Kombination von verschiedenen Funktionen 7) Textsorte Jeder Text repräsentiert eine Textsorte. Es gibt mehr als 8.000 Textsorten und mehrere Klassifikationsvorschläge. Nach 5 Kommunikationsbereichen (siehe oben), oder auch anderen Kriterien: a) literarische Texte b) nichtliterarische Texte a) geschriebene Texte b) gesprochene Texte a) monologische Texte b) dialogische Texte 8) Baumuster / Thematische Entfaltung a) narrative (erzählende) b) deskriptive (beschreibende) c) explikative (erklärende) d) argumentative (begründende) Den Schritten Nr. 2 Analyse der Textsätze und Nr. 3 Analyse der textlinguistischen Aspekte widmet sich das Kapitel 6. Textthema 14 3 TEXTTHEMA EINLEITEND Dieses Kapitel widmet sich dem Begriff „Textthema“, einzelnen Prinzipien der Themenanalyse und den wichtigsten Themenentfaltungsstrategien. SCHLÜSSELBEGRIFFE Text, Textthema, Hauptgedanke, Kohärenz, Isotopiekette 3.1 Thema Das Textthema ist eigentlich der Kern des Textinhalts, wobei der Terminus Textinhalt den […] Gedankendank eines Textes bezeichnet. DEFINITION Das Textthema stellt dann die größtmögliche Kurzfassung des Textinhalts dar. (Brinker 2010:49f.) Bestimmung des Textthemas ist vielmehr abhängig von dem Gesamtverständnis, das der Leser von dem Text gewinnt. Dieses Gesamtverständnis ist entscheidend durch die beim Eminenten vermutete Intention bestimmt, d.h. durch die kommunikative Absicht, die der Sprecher / Schreieber mit seinem Text nach der Meinung des Rezipienten verfolgt. 3.2 Prinzipien der Themenanalyse 1. Wiederaufnahmeprinzip - Wir können von den zentralen Textgegenständen ausgehen, die in verschiedenen Formen der Wiederaufnahme zum Ausdruck kommen. - Die Wiederaufnahme erfolgt in der Form einer Substitution, z.B.: Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 15 Ein ausgemusteter Polizeihund hat seinem Herrn das Leben gerettet. Der 56jährige Rentner aus München war 17 Jahre lang bei der Polizeihundschule in MünchenAllach. Das Zehnjährige Tier hat den Rentner, der bei einem Spaziergang in den Isar-Auen nach einem Herzanfall zusammengebrochen war, am Mantelkragengepackt und 60 m weit zur Landstraße gezerrt. Wie die Polizei weiter berichtete, brachten Arbeiter eines nahe gelegenen Klärwerks den Bewusstlosen ins Krankenhaus, wo er gerettet werden konnte. 2. Ableitbarkeitsprinzip - Ein Text enthält in der Regel mehrere Themen. - Das Prinzip besagt: Als Hauptthema können wir das Thema betrachten, aus dem sich die anderen Themen ableiten lassen. 3. Kompatibilitätsprinzip - Das Thema beruht auf der Voraussetzung, dass sich Thema und kommunikative Funktion des Textes gegenseitig bedingen. 3.3 Thematische Entfaltung Es gibt mehrere Themenentfaltungsstrategien: 1. narrative (erzählende) 2. deskriptive (beschreibende) 3. explikative (erklärende) 4. argumentative (begründende) Entfaltung eines Themas 1. Narrative Themenentfaltung - Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine Repräsentation des Ereignisses, die sich aus einer oder mehreren Ereignisphasen konstituiert. - Das Thema der Erzählung wird durch ein abgeschlossenes Ereignis repräsentiert (Kriterium 1), das ein „Interessantheitskriterium“ bzw. „gewisse Minimalbedingung von Ungewöhnlichkeit“ erfüllt (Kriterium 2) und an dem der Erzähler zumeist in irgendeiner Weise beteiligt ist (Kriterium 3). - z.B. Alltagserzählungen Textthema 16 2. Deskriptive Themenentfaltung - Ein Thema wird in seinen Komponenten (Teilthemen) dargestellt und in Raum und Zeit eingeordnet. - Es gibt mehrere Varianten: 1) Das Thema bezeichnet einen einmaligen Vorgang, ein historisches Ereig- nis - z.B. Nachricht und Bericht 2) Das Thema bezeichnet einen als regelhaft (wiederholbar) dargestellten Vorgang - z.B. Bedienungsanleitungen, Gebrauchsanweisungen, Handbücher und Lehrbücher 3) Das Thema bezeichnet ein Lebewesen oder einen Gegenstand - z.B. Lexika 3. Explikative Themenentfaltung - Nach diesem Schema erklärt der Wissenschaftler einen Sachverhalt (das, was er erklären möchte) dadurch, dass er ihn aus bestimmten anderen Sachverhalten (das Erklärende) logisch ableitet. - charakteristisch für Textsorten, die auf eine Erweiterung des Wissens zielen, z.B. Lehrbuch, populärwissenschaftlicher und wissenschaftlicher Text 4. Argumentative Themenentfaltung - Nach diesem Schema begründet der Emittent eine (strittige) Behauptung bzw. These, die das Textthema repräsentiert, durch Argumente. - Charakteristisch für appellative Texte, da es dem Emittenten in diesen Texten zumeist darum geht, den Rezipienten zu überzeugen oder ihn zu einem Handeln zu veranlassen. - Charakteristische auch für wertende Texte, wie z.B. Gutachten, Rezensionen, Kommentare. ZUM NACHDENKEN 1. Bestimmen Sie das Textthema des Textes „Das Streiflicht“ (Seite 9). 2. Welche Themenentfaltungsstrategie ist zu beobachten? Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 17 4 TEXTFUNKTION EINLEITEND Jede Kommunikation findet mit einer bestimmten Absicht statt. Jeder Text, der als Ergebniss einer Kommunikation gewehen werden kann, verfügt über eine oder mehrere Funktionen. Dieses Kapitel widmet sich dem Begriff „Textfunktion“ und beschreibt einzelne Typen von Funktionen nach Klaus Brinker. SCHLÜSSELBEGRIFFE Text, Textfunktion, Informationsfunktion, Appellfunktion, Obligationsfunktion, Kontaktfunktion, Deklarationsfunktion 4.1 Funktion DEFINITION Der Terminus „Textfunktion“ bezeichnet die im Text mit bestimmten, konventionell geltenden, d.h. in der Kommunikationsgemeinschaft verbindlich festgelegten Mitteln ausgedrückte Kommunikationsabsicht des Emittenten. Es handelt sich also um die Absicht des Emittenten, die der Rezipient erkennen soll, sozusagen um die Anweisung des Emittenten an den Rezipienten, als was dieser den Text insgesamt auffassen soll, z.B. als informativen oder als appellativen Text. Die Textfunktion ist von der Wirkung abzugrenzen, die der Text auf den Rezipienten ausübt. Wie der perlokutionäre Akt bei einfachen sprachlichen Handlungen, so ist auch die Textwirkung im Unterschied zur Textfunktion nicht konventionalisiert, sei sie nun beabsichtigt oder nicht beabsichtigt. Textfunktion 18 4.2 Indikatoren der Textfunktion Die bloße Häufigkeit sprachlicher Einheiten und Strukturen ist kein geeignetes Kriterium zur Bestimmung von Textfunktionen; eine solche Betrachtungsweise operiert zu sehr an der Textoberfläche. Wie gehen davon aus, dass die Textfunktion durch bestimmte innertextliche (vor allem sprachliche) und außersprachliche (kontextuelle) Mittel angezeigt wird, die wir Indikatoren der Textfunktion nennen. Wir unterscheiden drei Grundtypen solcher Indikatoren: 1. Der Emittent bringt die Textfunktion explizit zum Ausdruck: Direkte Signalisierung der Textfunktion (z. B. durch explizit performative Formeln und äquivalente Satzmuster). 2. Sprachliche Formen und Strukturen, mit denen der Emittent seine Einstellung zum Textinhalt ausdrückt. 3. Kontextuelle Indikatoren wie der situative, insbesondere der institutionelle Rahmen des Textes, das vorausgesetzte Hintergrundwissen. Dem Kontext kommt eine fundamentale Bedeutung zu. 4.3 Textuelle Funktionen Fast alle bisher vorgelegten Ansätze zur Unterscheidung von Textfunktionen knüpfen in irgendeiner Form an das Organon-Modell von K. Bühler (1934, S. 288 ff.) an. Bühler betrachtet die Sprache als "Werkzeug", mittels dessen der Emittent mit dem Rezipienten über Dinge in der Welt kommuniziert. Sprachliche Zeichen fungieren damit gleichzeitig als "Symbol" für Gegenstände und Sachverhalte der Wirklichkeit (= Darstellungsfunktion), als "Symbol" der Innerlichkeit des Emittenten (= Ausdrucksfunktion) und als "Signal", indem sie an den Rezipienten appelieren (= Appelfunktion). Gegen alle auf Bühler basierenden Klassifikationen (Grosse, Gülich und W. Raible, Searle usw.) ist einzuwenden, dass sie insofern nicht ganz homogen sind, als die Einteilung – sprachtheoretisch gesehen – auf unterschiedlichen Kriterien beruht. [vgl. oben unter Sprachfunktionen, Brinker] Im Unterschied zu den besprochenen Klassifikationsansätzen soll unsere Abgrenzung von Textfunktionen auf einem einheitlichen Kriterium beruhen, und zar auf der Art des kommunikativen Kontakts, die der Emittent mit dem Text dem Rezipienten gegenüber zum Ausdruck bringt. Es lässt sich dadurch eine homogene Klassifikation erreichen. Als Basis für unsere Einteilung wählen wir die Illokutionstypologie Searles, modifizieren sie aber im Hinblick auf die Kategorien "Repräsentativ" und "Expressiv", die bei Searle primär aufgrund verschiedener Referenzarten definiert und somit nicht deutlich genug auf das interaktive Moment bezogen sind. Wir führen statt dessen eine Informations- und Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 19 eine Kontaktfunktion ein (die in ähnlicher Form auch in der Klassifikation Grosses vorkommen). Damit ist natürlich nicht gesagt, dass alle repräsentativen Sprechakte im Sinne Searles eine Informationsfunktion und alle expresiven Sprechakte eine Kontaktfunktion haben; sie können auch andere kommunikative Funktionen realisieren. - Vgl. zur Informationsfunktion der Repräsentative Wunderlich 1976, S. 173ff. - Expresive Sprechakte können auch eine appellative oder eine informative Funktion haben. Lediglich die Deklarative sind unter dem Aspekt der interpersonalen Beziehung insofern als Sonderfall zu betrachten, als sie primär auf eine Veränderung der Welt gerichtet sind (vgl. Harras 1983, S. 209). Unter dem kommunikativ-funktionalen Aspekt der interpersonalen Beziehung kommen wir dann zu den folgenden Aufstellung textueller Grundfunktionen: 1. Informationsfunktion 2. Appellfunktion 3. Obligationsfunktion 4. Kontaktfunktion 5. Deklarationsfunktion Zu ergänzen wäre noch die sog. poetische (ästhetische) Funktion, die in literarischen Texten dominiert und primär Gegenstand literaturwissenschaftlicher Untersuchung ist (vgl. dazu Grosse 1976, 40ff.). 4.3.1 DIE INFORMATIONSFUNKTION Ich informiere dich über den Sachverhalt X Der Emittent kann die Sicherheit seines Wissens auf vielfältige Weise einschränken, z.B. durch Angabe der Quelle oder durch die Verwendung von Modalverben (sollen, wollen usw.), Modalwörtern (offenbar, vermutlich ...). Die Informationsfunktion ist charakteristisch für die Textsorten "Nachricht", "Bericht" und "Beschreibung". Sie kann sich auch mit der "evaluativen" Einstellung (etwas gut / schlecht finden) verbinden. Diese thematische Einstellung ist kennzeichnend für die Textsorten "Gutachten", "Rezension", "Leserbrief" usw. Die informative Textfunktion ist also sowohl mit einer sachbetonten als auch mit einer meinungsbetonten sprachlichen Darstellung kompatibel. Ob eine wertende Aussage neben ihrer informativen Funktion auch noch (oder primär) eine appellative Funktion hat, ergibt sich aus dem Kontext bzw. der Textsorte, der der entsprechende Text angehört. 4.3.2 DIE APPELLFUNKTION Ich fordere dich auf, die Einstellung X zu übernehmen Ich fordere dich auf, die Handlung X zu vollziehen Textfunktion 20 Textsorten mit appellativer Grundfunktion sind: Werbeanzeige, Propagandatext, Kommentare, Arbeitsanleitung, Gebrauchsanweisung, Rezept, Gesetzestext, Gesuch, Antrag, Bittschrift, Predigt usw. Die appellative Textfunktion kann zwar direkt durch explizit performative Formeln mit den Verben auffordern, anordnen, befehlen, bitten, raten, empfehlen, fragen, verlangen, beauftragen usw. signalisiert werden. Solche expliziten Strukturen sind in Texten aber selten. Die häufigsten grammatischen Indikatoren der Appellfunktion sind vielmehr! a) der Imperativsatz: Entdecken Sie die frische freie Welt der Reyno! b) die Infinitivkonstruktion: Erst mal entspannen, erst mal Picon. c) der Interrogativsatz: Haben Sie schon eine Rentenversicherung beantragt? d) Satzmuster mit sollen oder müssen + Infinitiv, haben zu + Infinitivo, sein zu + Infinitiv u. a.: Die Miete ist vor dem 5. l. M. zu bezahlen. 4.3.3 DIE OBLIGATIONSFUNKTION Ich verpflichte mich, die Handlung X zu tun Textsorten mit Obligationsfunktion sind Vertrag, Vereinbarung, Garantieschein, Gelübde, Gelöbnis, Angebot usw. Selbstverpflichtende Texte sind in der Regel stark institutionalisiert; sie sind deshalb meistens durch eine direkte Signalisierung der Textfunktion gekennzeichnet: versprechen, sich verpflichten, schwören, übernehmen, sich bereit erklären, garantieren, sich verbürgen, wetten, anbieten usw. 4.3.4 DIE KONTAKTFUNKTION Über die Glückwünsche zu ... haben uns sehr gefreut. Der Emittent gibt dem Rezipienten zu verstehen, dass es ihm um die personale Beziehung zum Rezipienten geht. Die kontaktspazifische Funktion wird durch explizit performative Formeln mit den Verben danken, um Entschuldigung bitten, beglückwünschen, gratulieren, sich beschweren, willkommen heißen, Beileid aussprechen, verfluchen usw. signalisiert. Kontakttexte sind vielfach an feste gesellschaftliche Anlässe geknüpft, die den Ausdruck der psychischen Einstellung des Emittenten verlangen. Entscheidend ist nicht die Gefühlsäußerung als solche, sondern die Erfüllung einer sozialen Erwartung durch den Emittenten. Darauf beruht die kontaktspezifische Bedeutung solcher Einstellungsbekundungen. Die Kontaktfunktion ist besonders charakteristisch für sog. Partizipationstexte, in denen der Emittent seine Anteilnahme mit dem Rezipienten zum Ausdruck bringt: Gratulations- und Kondolenzbriefe. Auch die Ansichtskarte und andere Formen des Kontaktbriefs drücken primär die kontaktspezifische Textfunktion aus. In der dialogischen Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 21 Kommunikation erfüllen diese Funktion vor allem die Gesprächssorten "Unterhaltung", "Plauderei", "Small Talk". 4.3.5 DIE DEKLARATIONSFUNKTION Ich bewirke hiermit, dass X als Y gilt. Der Emittent gibt dem Rezipienten zu verstehen, dass der Text eine neue Realität schafft. Textsorten mit deklarativer Grundfunktion sind z.B. Ernennungsurkunde, Testament, Schuldspruch, Bevollmächtigung, Bescheinigung usw. Es handelt sich durchweg um Textsorten, die an bestimmte gesellschaftliche Institutionen gebunden sind. Die Deklarationsfunktion wird fast immer direkt (durch feste, ritualisierte und explizite Formeln) ausgedrückt. Neben den expliziten sprachlichen Formen sind es vor allem auch bestimmte Textüberschriften (wie Testament, Urkunde, Bescheinigung, Vollmacht usw.), die auf die Deklarationsfunktion verweisen. ZUM NACHDENKEN 1. Bestimmen Sie die Textfunktion des Textes Nr. 1 „Das Streiflicht“ (Seite 9). 2. Bestimmen Sie die Textfunktion des Textes Nr. 3 „Bauchtänzerinnen unerwünscht“ (Seite 11). 3. Woran haben Sie die Funktion erkannt? 4. Können Sie nach der Funktion die Textsorte bestimmen? Textsorte 22 5 TEXTSORTE EINLEITEND In dieser Lektion werden einige Definitionen des Begriffs Textsorte vorgestellt und es wird auch auf die Vielfältigkeit der Textsortenklassifizierungsvorschläge aufmerksam gemacht. Schließlich sollen die Studenten einen Überblick über die einzelnen Vorschläge der Textsortenklassifizierung gewinnen. SCHLÜSSELBEGRIFFE Textsorte, Textklasse, Texttyp, Textmuster, Konvention, Funktion 5.1 Textsorte Jeder Text weist bestimmte Textualitätsmerkmale auf und repräsentiert dadurch auch eine bestimmte Textsorte. In der Fachliteratur findet man auch die Termini „Textklassen“, „Texttypen“, „Textmuster“ u.a., die einerseits synonym gebraucht werden, andererseits unterschiedliche Gruppen von Texten bezeichnen. Es gibt eine ganze Reihe von Textsortendefinitionen sowie Vorschlägen zur Textklassifikation. Zum Vergleich lege ich die Definitionen der Textsorten von BRINKER, LUX, ERMERT und SANDERS vor. 5.2 Textsortendefinitionen Nach BRINKER sind Textsorten „konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine nominierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben.“ (Brinker 1992:132) Unter Textsorten versteht SANDERS „alle typisch ausgeprägten Formen sprachlicher Kommunikation [...] typisch wiederkehrende Kommunikationsmuster, die einerseits im Rahmen Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 23 der literarischen Tradition, andererseits nach gesellschaftlichen Sprachverhaltensnormen benutzt werden“. (Sanders 1977:111) In einzelnen Textsorten werden also Texte mit gemeinsamen spezifischen Eigenschaften wie z. B. Abbildung der Welt, kommunikative Funktion, Eigenstruktur usw. zugeordnet. Demnach lassen sich Textsorten durch textsortenspezifische Merkmale oder Kombinationen von Merkmalen charakterisieren. Genauso kann man gezielt einzelne Textsorten bilden, indem man nach der Kommunikationsabsicht die Textsorte wählt und einen Text bildet, der Träger von spezifischen Merkmalen dieser Textsorte ist und auch entsprechend strukturiert ist. SANDIG spricht von einem „Textmuster“, einem vorgefertigten Plan, der zur Bildung eines Textes, der eine Textsorte repräsentiert, führt (vgl. Sandig 1979). Dieses Muster ist nach Sandig konventionell verfügbar und gilt als eine theoretische Grundlage. Durch die Realisierung dieses Musters bei einer sprachlichen Handlung entsteht dann ein Text. 5.3 Einteilung der Texte nach Kommunikationsbereichen Kommunikationsbereiche sind Lebensbereiche, für die Texte mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen (Textstruktur, Themenentfaltung, sprachlich-stilistische Mittel) typisch sind. In der Fachliteratur werden 5 Kommunikationsbereiche (KB) unterschieden: 1. KB Alltagsverkehr / Privatverkehr - Texte, die in privaten und nicht offiziellen Situationen entstehen. (Alltagsgespräche, Ansichtskarten, Einladungen, Glückwünsche, SMS u.a.) 2. KB offizieller Verkehr - Texte, die bei der Kommunikation mit Behörden, Banken und unterschiedlichen Institutionen entstehen. (Verträge, Bewerbungen, Formulare, Anträge, Garantiescheine, Polizei-berichte, Zeugnisse u.a.) 3. KB Fachkommunikation - Texte, die bei der Kommunikation unter Fachleuten entstehen, Texte aus dem technischen, ökonomischen, wirtschaftlichen oder z.B. medizinischen Bereich (um nur einige Beispiele zu nennen). (Fachaufsätze, Diplomarbeiten, Thesen, Rezensionen, Gutachten, Vorlesungen, Lehrbücher, Studienstützen u.a.) Textsorte 24 4. KB Massenmedien / Presse und Publizistik - Texte, die im Bereich Presse und Publizistik entstehen und an eine unbekannte und näher nicht spezifizierte Masse an Leser und Hörer gerichtet sind und bei einer öffentlichen Kommunikation entstehen. (Kommentar, Meldung, Bericht, Reportage, Wetterbericht, Sportbericht u.a.) 5. KB Belletristik / künstlerische Literatur - Texte, die man als „schöne Literatur“ bezeichnet und die durch einen hohen Grad an Fiktionalität gekennzeichnet sind. (Romane, Erzählungen, Gedichte, Balladen, Theaterstücke u.a.) AUFGABEN 1. Formulieren Sie Ihre eigene Definition einer ‚Textsorte‘. 2. Bestimmen Sie die Textsorte des Textes Nr. 1 (S. 9) und Nr. 3 (S.11). Zu welchem Kommunikationsbereich gehören diese Texte? 3. Lesen Sie den Text Nr. 4 (S. 25). Bestimmen Sie 1) das Thema 2) die Funktion 3) die Textsorte 4. Bringen Sie Ihren eigenen Text und bestimmen Sie die TS und den KB. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 25 Text Nr. 4 Textsorte 26 Text Nr. 5 AUFGABEN 1. Lesen Sie den Text Nr. 5. 2. Bestimmen Sie die Textsorte. Zu welchem Kommunikationsbereich gehören diese Texte? 3. Bestimmen Sie 1) das Thema 2) die Funktion 3) die Textsorte 4. Diskutieren Sie über die Wahl der sprachlichen Mittel. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 27 6 EINE EXEMPLARISCHE TEXTANALYSE EINLEITEND In diesem Kapitel wird eine exemplarische Analyse sprachlicher Mittel auf morphologischer, lexikalischer und syntaktischer Ebene vorgestellt. SCHLÜSSELBEGRIFFE Text, Analyse, Lexem, Wort, Wortgruppe, lexikalische Mittel, Satz, Phraseologismus, sprachliche Mittel, Sprechakt 6.1 Text Nr. 6 Meine Art Liebe zu zeigen. Songtext von Daliah Lavi. Meine Art Liebe zu zeigen Das ist ganz einfach Schweigen Worte zerstören Wo sie nicht hingehören Sieh den Tag am Himmel stehn Noch nicht müde Muß er gehn Doch die Nacht Die Anlauf nimmt Tröstet ihn bestimmt Nimm den Schatten von der Wand Schweig mir leise aus der hand Laß die Zeiger stille stehn Und du wirst schon sehn (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=meine+art+liebe+zu+zeigen+text) Eine exemplarische Textanalyse 28 6.2 Text Nr. 7: Musteranalyse Formen und Funktionen von Ungesagtem Über das Schweigen und das Nicht(s)-Sagen Norbert Richard WOLF 1. Wort und Begriff Im Jahre 1972 sang die israelische Sängerin Daliah Lavi ein erfolgreiches Lied, dessen Refrain das Publikum darüber informierte, dass das Ich aus Liebe nichts sagt, sondern schweigt (URL 1): Meine Art Liebe zu zeigen Das ist ganz einfach Schweigen Worte zerstören Wo sie nicht hingehören Dieser vierzeilige Refrain besteht aus zwei Sätzen resp. zwei Satzgefügen. Der erste Vers bildet das Subjekt des ersten Satzes; dessen substantivischer Kern Meine Art ist durch eine Infinitivkonstruktion attribuiert. Das komplexe Subjekt ist nach links versetzt und wird in der zweiten Zeile durch das Demonstrativum das wieder aufgenommen. Diese Konstruktion dient der Hervorhebung des Subjekts, das hier auch, in der Sprache der funktionalen Satzperspektive, der thematische Bereich ist. Im zweiten Teil dieses Satzes folgt auf das Demonstrativum die Kopula und dann die modale Adverbialangabe ganz einfach. In der abschließenden Eindrucksstelle – so nennt diese Position die rhetorische Grammatik, weil das Wort an dieser Stelle dem Hörer am besten im Gedächtnis bleibt – steht die Infinitivkonversion Schweigen. Schweigen steht in Reimposition mit Liebe zeigen, wodurch die enge Zusammengehörigkeit dieser Ausdrücke deutlich betont wird. Der zweite Vers endet mit dem Substantivum Schweigen, der dritte Vers beginnt mit dem pluralischen Antonym Worte, das als Substantiv zum verbalen Kern zerstören dient. Das Verbum zerstören ist eigentlich ein transitives Verb, doch hier wird es unterwertig verwendet. In solcher Verwendung ist das Objekt indefinit und braucht daher nicht genannt zu werden; im Gegensatz dazu wird der Verbalprozess fokussiert. Wir könnten also paraphrasieren: ‚Worte wirken zerstörerisch‘. Und der wo-Satz drückt die Umstände aus, unter denen die Worte zerstörerisch wirken. Bekanntlich hat das Substantiv Wort zwei unterschiedliche Pluralformen: Wörter und Worte. Das Duden-Universalwörterbuch notiert: 1. a) kleinste selbstständige sprachliche Einheit von Lautung (2) und Inhalt (2 a) bzw. Bedeutung: ein ein-, mehrsilbiges, kurzes, langes, zusammengesetztes, fremdsprachliches, fachsprachliches, veraltetes, umgangssprachliches, schmutziges, vulgäres, mundartliches Wort. (DUW 2019 s.v. Wort) Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 29 Ähnlich das Wahrig-Wörterbuch: Wort I. sprachl. Äußerung des Menschen mit bestimmtem Bedeutungsgehalt, kleinster selbstständiger Redeteil; die Bedeutung eines ~es; die Betonung eines ~es; der Klang eines ~es; den Sinn eines ~es (nicht) verstehen; im wahrsten, im eigentlichen Sinn des ~es ? Wörter auslassen, vergessen (beim Sprechen od. Schreiben). (Wahrig 2012 s.v. Wort) Beide Wörterbücher verweisen darauf, dass der Plural der ersten Lesart Wörter lautet, Wahrig durch einen Verweis auf die Flexionstabellen am Ende des Werkes. Dementsprechend buchen die Wörterbücher bei der zweiten Lesart den Plural Worte: Duden-Universalwörterbuch: 2. etw., was jmd. als Ausdruck seiner Gedanken, Gefühle o.Ä. zusammenhängend äußert; Äußerung: ein W. des Dankes; -e des Trostes; aufmunternde, beschwichtigende, freundliche, anerkennende, verletzende, scharfe, harte, überflüssige -e; ihm ist ein unbedachtes W. entschlüpft. (DUW 2019 s.v. Wort) Das Wahrig-Wörterbuch versucht gar keine Bedeutungsbeschreibung, sondern führt nach dem Verweis auf die Flexionsklasse eine Reihe von Synonymen an: II. II.1. Ausdruck II.2. Ausspruch II.3. Bemerkung II.4. Rede (Wahrig 2012 s.v. Wort) Das Duden-Universalwörterbuch verweist auch darauf, dass „gelegentlich“ – ich habe den Eindruck, dass dies ziemlich oft der Fall ist – auch für die erste Bedeutung der Plural Worte verwendet wird. Sollte sich hier – das sei hier am Rande erwähnt – ein Einheitsplural durchsetzen, dann wäre eine sehr ökonomische Differenzierungsmöglichkeit verlorengegangen. 2. SCHWEIGEN als Sprechakt Zurück zu unserem Schlagertext: Worte sind immer Parole-Phänomene, während Wörter in erster Linie der Langue zuzuordnen sind. Die Infinitivkonversion Schweigen ist ein Nomen actionis, hat also die Wortbildungsbedeutung ‚Tatsache, dass jemand schweigt‘. Das zugrunde liegende Verb schweigen hat die Bedeutung ‚nichts sagen‘; man vgl. wieder die Wörterbücher: Wahrig-Wörterbuch: schweigen 〈V. i. 229; hat〉 1. nichts sagen, still sein 2. aufhören (von Geräuschen) ● der Donner, der Gesang der Vögel, die Musik schweigt; Reden ist Silber, Schweigen ist Gold 〈Sprichw.〉; da(rüber) schweigt des Sängers Höflichkeit 〈umg.〉 darüber Eine exemplarische Textanalyse 30 wollen wir lieber nicht sprechen, es ist (mir) zu peinlich; der Rest ist Schweigen (Shakespeare, Hamlet, V, 2); die Waffen ~ 〈fig.〉 es wird nicht mehr gekämpft; das tiefe Schweigen des Waldes; der Wind schweigt hat sich gelegt (Wahrig 2012 s.v. schweigen) Ganz ähnlich das Duden-Universalwörterbuch: schweigen a) nicht [mehr] reden; nicht antworten; kein Wort sagen: beharrlich, trotzig, betroffen, verlegen, ratlos schweigen; schweig! (herrische Aufforderung: sag ja nichts mehr [dagegen]!); ich habe lange geschwiegen. b) nicht [mehr] tönen, keine Klänge, Geräusche [mehr] hervorbringen: das Radio schweigt; von da an schwiegen die Waffen (gehoben; da wurden die Kampfhandlungen eingestellt). (DUW 2019 s.v. schweigen) Die „lexikalische Bedeutung“ (Schmidt 1963:24 et passim) kann nach diesem lexikographischen Befund am besten mit ‚nichts sagen‘ paraphrasiert werden. Das Negationspronomen nichts ist der Inhaltsträger von sagen. Mit dieser Bedeutungsparaphrase ist auch schweigen ein Verbum dicendi bzw. ein Sprechakt- bzw. ein Sprechhandlungsverbum. Ein ‚Sprechakt‘ oder eine ‚Sprechhandlung‘ – ich wiederhole hier absichtlich schon lange Bekanntes, denn repetitio est mater studiorum – ist eine Handlung mit Sprache (im Sinn voll Parole), und eine ‚Handlung‘ ist ein Tun oder Unterlassen oder auch ein Dulden, das „der oder die Handelnden mit einem subjektiven Sinn verbinden“ (Rüegg 1969:83). Alltagssprachlich formuliert, ist ein ‚Sinn‘ das „Ziel“ oder der „Zweck“ einer Handlung, wie uns das bewährte ‚Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache‘ (URL 1) informiert: 2. Zweck, Ziel: der S. dieser Veranstaltung, Veröffentlichung ist es, einen Überblick über die Arbeit der letzten 10 Jahre zu geben; ich kann in dieser Maßnahme keinen S. sehen, erkennen. (WDG 1976) Für die gesellschaftliche Kommunikation, die – das ergibt sich aus dem Gesagten – immer soziales Handeln ist, folgt somit: „Sinn aber heißt, daß das Handeln sich an Zwecken und Werten orientiert und in einem Bedeutungszusammenhang steht. Wir verstehen das fremde Handeln nur, wenn wir erkennen, welchen Sinn der Handelnde damit verbindet.“ (Rüegg 1969:83) Der ‚Sinn‘ des SCHWEIGENS der Sängerin Daliah Lavi ist es, wie sie selbst sagt bzw. singt, „Liebe zu zeigen“. Das SCHWEIGEN wirkt im Gegensatz zum Reden nicht zerstörerisch. Schweigen ist also ein Unterlassen, das – Lavis Text sagt das eindeutig – mit einem ‚Sinn‘ versehen ist: Das Nichts-Sagen ist der richtige Ausdruck der Liebe eines/einer Spre- chers/erin. Da wir in der Regel nicht in einzelnen Wörtern, sondern immer in größeren Gebilden sprechen, immer komplexere Gefüge, Texte, äußern, sind die meisten Verba dicendi zweiwertig, neben der Nominativergänzung, dem Subjekt, steht eine Propositionalergänzung, eine satzwertige und satzförmige Ergänzung, deren logisch-semantische Rolle die des Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 31 Inhaltsträgers ist. Wenn sich z. B. bei sagen eine akkusativische Ergänzung findet, dann handelt es sich entweder um eine prosententiale Ergänzung oder um eine Ergänzung, die nicht den Inhalt der Aussage zusammenfasst, sondern die Aussage bewertet. Man vergleiche Beispiele aus dem Wahrig-Wörterbuch (Wahrig 2012): Prosententiale Ergänzungen: das sagt man nicht! es ist ungehörig, das zu sagen; ach, sag das nicht! ich würde das nicht für unmöglich halten!; das ~ Sie so, aber … Sie sprechen das so leichthin aus, aber …; das ist leichter gesagt als getan; hast du ihm, 〈od.〉 zu ihm etwas gesagt?; das ~ Sie, nicht ich! (Ausdruck, wenn man sich von jmds. Meinung distanziert). Äußerungswertungen: jmdm. Bosheiten, Grobheiten, Sticheleien ~; das Buch, dieses Gemälde sagt mir gar nichts bedeutet mir nichts, spricht mich nicht an; jmdm. Komplimente, etwas Nettes, Schmeicheleien ~; es muss ihr endlich einmal jmd. die Wahrheit ~; du sollst die Wahrheit ~ (und nicht lügen); er hat kein Wort gesagt. Im Gegensatz dazu ist schweigen ein einwertiges Verb: Da nichts gesagt wird, kann es auch keinen Inhaltsträger geben. Dazu noch ein Weiteres: sagen – um bei diesem prototypischen Verbum dicendi zu bleiben – kann auch dreiwertig verwendet werden: wir haben ihm gesagt, was wir von ihm denken (WDG 1974). Die Dativergänzung ihm hat die logisch-semantische Rolle eines Adressaten. Eine solche Ergänzung gibt es beim Verbum schweigen nicht. Das Verbum schweigen enthält in seiner Bedeutung eine Negation. Negationswörter sind immer Nachfolgerwörter. Das heißt, dass im Text eine affirmative Äußerung vorausgeht oder dass eine positive Setzung zu präsupponieren ist. Wir können sehr leicht beobachten, dass das Sprechen das unmarkierte Normale und das Schweigen die markierte Ausnahme ist. In ihren gesprächsanalytischen Untersuchungen von Theodor Fontanes ‚Stechlin‘ referiert Sarah Knippel (2009:24 f.): „Der Erwachsenenstatus, den Armgard nach Melusines Meinung endlich übernehmen solle, wird ihr von der Schwester gleichzeitig aberkannt, da sie Armgard nicht wie eine Erwachsene behandelt: Melusine spricht mit ihr wie mit einem Kind, das noch zu richtigem Benehmen erzogen werden muss. Dazu gehört auch, ihr beizubringen, dass in einer gesellschaftlichen Unterhaltung nichts peinlicher ist als zu schwei- gen.“ Dass das Schweigen in einem Dialog als peinlich empfunden wird, hat seine Ursache in der Funktion des Schweigens als einer Abweichung von gesellschaftlichen Normen: „Im Stechlin drückt das Schweigen im Gespräch meist Verlegenheit über einen gesellschaftlichen Fehltritt aus oder ist Kennzeichen für eine Störung auf der Beziehungsebene.“ (Knippel 2009:25, Anm. 115) […] Eine exemplarische Textanalyse 32 AUFGABEN 1. Lesen Sie die Texte Nr. 5 und 6. Bestimmen Sie a) das Thema b) die Funktion c) den Kommunikationsbereich d) die Textsorte 2. Beschreiben Sie die Wahl der sprachlichen Mittel. 3. Definieren Sie anhand des Textes folfende Fachbegriffe: • Wort / Begriff / Lexem • Lexikalische Bedeutung • Morphem • Flexion • Verbum dicendi • Antonym • Satz / Satzgefüge • Subjekt / Objekt • Kopula • Ergänzung / Nominativergänzung / Propositionalergänzung / Angabe • Negationspronomen • Kompositum / Derivat • Kommunikation • Sprechakt • Parole / Langue Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 33 4. Finden Sie zu jedem dieser Fachbegriffe im Text konkrete Beispiele. • Wort …………………………………………………….. • Begriff …………………………………………………….. • Lexem …………………………………………………….. • Lexikalische Bedeutung …………………………………………………….. • Morphem …………………………………………………….. • Flexion …………………………………………………….. • Verbum dicendi …………………………………………………….. • Antonym …………………………………………………….. • Satz …………………………………………………….. • Satzgefüge …………………………………………………….. • Subjekt …………………………………………………….. • Objekt …………………………………………………….. • Kopula …………………………………………………….. • Ergänzung …………………………………………………….. • Nominativergänzung …………………………………………………….. • Propositionalergänzung …………………………………………………….. • Angabe …………………………………………………….. • Negationspronomen …………………………………………………….. • Kompositum …………………………………………………….. • Derivat …………………………………………………….. • Kommunikation …………………………………………………….. • Sprechakt …………………………………………………….. • Parole …………………………………………………….. • Langue …………………………………………………….. Eine exemplarische Textanalyse 34 KORESPONDENČNÍ ÚKOL 1. Wählen Sie Ihren eigenen Text. 2. Führen Sie eine linguistische Textanalyse durch. Beachten Sie dabei die einzelnen Schritte der textlinguistischen Analyse (siehe Kap. 2). 3. Widmen Sie sich ausführlich einer Analyse der sprachlichen Mittel. Verwenden Sie dabei die Fachbegriffe (siehe S. 32) Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 35 FRAGEN ZUR STAATSPRÜFUNG Aus dem Bereich Linguistische Textanalyse: 1. Grundbegriffe der Morphosyntax, Lexikologie und Semantik 2. Grammatische Kategorien 3. Wort, Wortstruktur, Wortgruppe, Lexem 4. Wortsemantik, Bedeutungsbeziehungen 5. Wortschatzerweiterung, Wortbildungsarten 6. Satz, Satztypen, Satzarten 7. Satzglieder und ihre Funktion 8. Text und seine Definitionen 9. Textualitätskriterien: Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität 10. Textsorten, Möglichkeiten der Textsorteneinteilung 11. Kommunikationsbereiche, ihre typischen Merkmale 12. Textstruktur und Textfunktion in unterschiedlichen Textsorten 13. Kommunikation 14. Stil als Wahl, Stilschichten 15. Stilistische Mittel, Stilfiguren 36 LITERATURA Adamzik, K.: Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen, 2004. Brinker, K.: Linguistische Textanalyse: eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. Berlin, 2005. Fandrych, Ch. / Thurmair, M.: Textsorten im Deutschen. Linguistische Analysen aus sprachdidaktischer Sicht. Tübingen, 2011. Fix, U. / Habscheid, S. / Klein, J. (Hrsg.): Zur Kulturspezifik von Textsorten. Tübingen, 2001. Fix, U. / Poethe, H. / Yos, G.: Textlinguistik und Stilistik für Einsteiger: Ein Lehr- und Arbeitsbuch. Frankfurt a.M., 2002. Heinemann, M. / Heinemann, W.: Grundlagen der Textlinguistik: Interaktion - Text - Diskurs. Tübingen, 2002. Linke, A. / Nussbaumer, M. / Portmann, P. R.: Studienbuch Linguistik. 5. Aufl. Tübingen, 2004. Vater, H.: Einführung in die Textlinguistik. Struktur, Thema und Referenz in Texten. 3. Aufl. München, 2001. Gabriela Rykalová - Linguistische Textanalyse 1 37 PŘEHLED DOSTUPNÝCH IKON Potřebný čas Cíle Klířová slova Čas na odpočinek Doplňující informace Vysvětlivky k textu Úvodem Shrnutí Tutoriál Definice Zapamatujte si Případová studie Vzorové řešení Věta Kontrolní úkol Korespondenční úkol Řešení Otázky K samostudiu Doporučená literatura Pro zájemce K zamyšlení Název: Linguistische Textanalyse 1 Autor: doc. PhDr. G. Rykalová, Ph.D. Vydavatel: Slezská univerzita v Opavě Filozoficko-přírodovědecká fakulta v Opavě Určeno: studentům SU FPF Opava Počet stran: 37 Tato publikace neprošla jazykovou úpravou.