Veronika Kotůlková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 6 TEXT EINLEITEND Jeden Tag begegnen wir Texten - seien es Zeitungstexte, Romane, SMS, E-Mails, Formulare, Verträge, Gebrauchsanweisungen oder Einkaufszettel. Die Fähigkeit, Texte richtig zu verstehen und zu interpretieren, genauso, wie Texte im Einklang mit der Kommunikationsabsicht zu produzieren und auf andere Texte adäquat zu reagieren, gehören zu den wichtigsten Fähigkeiten im Berufsleben. ZIELE In diesem Kapitel wird die Einheit ,Text' sowie die einzelnen Textdefinitionen vorgestellt. Die Studierenden lernen: • die Begriffe ,Textsorte', 9Stil' und ,Kommunikationsbereiche' kennen, • nach vorhandenen sprachlichen Mitteln zu bestimmen, zu welchem Kommunikationsbereich ein Text gehört und • zu erklären, welche Kommunikationsmittel für welche Kommunikationsbereiche charakteristisch sind. SCHLÜSSELWÖRTER Text, Kommunikation, Textproduzent, Textrezipient, Textsorte, Stil, Textsortenstil, Kommunikationsbereiche 35 Text 6.1 Textdefinition Heinemann/Viehweger (1991) legen eine kommunikationsorientierte Textdefinition vor. Nach dieser Definition sind Texte: „Äußerungsfolgen, die von einem oder auch von mehreren Sprechern in einer bestimmten Handlungssituation mit einer bestimmten Absicht produziert werden, um damit einen von dem bzw. den Produzenten gewünschten Zustand herbeizuführen. Der Produzent geht dabei davon aus, daß der Adressat anhand der Äußerung sowie unter Einbeziehung situativer, ko- und kontextueller Faktoren die Absicht des Produzenten erkennen kann." (Heinemann/Viehweger 1991:92) Wawrzyniak legt folgende Textdefinition vor: „Kommunikation erfolgt durch Texte, die zwischen den Kontaktpartnern (Sprecher und Versteher, Schreiber und Leser) ausgetauscht werden. Unter Texten versteht man sowohl schriftliche als auch mündliche Äußerungen, die unterschiedlicher Länge sein können: von einem Ein-Wort-Text bis zum Gesamttext eines mehrbändigen Romans." (Wawrzyniak 1980:7). In den oben genannten Definitionen wird der Text als „eine Folge von sprachlichen Zeichen", als ein „sprachliches Gebilde", als eine „schriftliche oder mündliche Äußerung", als „Kommunikat" bezeichnet. Die wichtigsten Merkmale, die seine Textualität ausmachen sind die grammatisch-syntaktische und semantische Kohärenz und vor allem die kommunikative Funktion. Texte sind Produkte der sprachlichen kommunikativen Tätigkeit. Die sprachliche Kommunikation verläuft nicht in isolierten Wörtern und Sätzen, sondern in Texten (vgl. Heibig 1988:155). DEFINITION Eine vereinfachte Definition des Begriffes ,Text' lautet: Der Begriff Text bezeichnet eine begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen, die in sich kohärent ist, und die als Ganzes eine erkennbare kommunikative Funktion signalisiert. 36 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 6.2 Textsorten Jeder Text weist bestimmte Textualitätsmerkmale auf und repräsentiert dadurch auch eine bestimmte Textsorte. In der Fachliteratur findet man auch die Termini „Textklassen", „Texttypen", „Textmuster" u.a., die einerseits synonym gebraucht werden, andererseits unterschiedliche Gruppen von Texten bezeichnen. Es gibt eine ganze Reihe von Textsortendefinitionen sowie Vorschlägen zur Textklassifikation. Zum Vergleich lege ich die Definitionen der Textsorten von Brinker und Sanders vor. Nach Brinker sind Textsorten „konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine nominierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben." (Brinker 1992:132) Unter Textsorten versteht Sanders „alle typisch ausgeprägten Formen sprachlicher Kommunikation [...] typisch wiederkehrende Kommunikationsmuster, die einerseits im Rahmen der literarischen Tradition, andererseits nach gesellschaftlichen Sprachverhaltens-normen benutzt werden" (Sanders 1977:111). fn einzelnen Textsorten werden also Texte mit gemeinsamen spezifischen Eigenschaften wie z.B. Abbildung der Welt, kommunikative Funktion, Eigenstruktur usw. zugeordnet. Demnach lassen sich Textsorten durch textsortenspezifische Merkmale oder Kombinationen von Merkmalen charakterisieren. Genauso kann man gezielt einzelne Textsorten bilden, indem man nach der Kommunikationsabsicht die Textsorte wählt und einen Text bildet, der Träger von spezifischen Merkmalen dieser Textsorte ist und auch entsprechend strukturiert ist. Jeder von uns kennt eine ganze Reihe von verschiedenen Textsortenbenennungen, die zu unserem Alltagswissen gehören, z.B.: Kochrezept, Werbung, Brief, Annonce, Gebrauchsanweisung, Roman, Novelle, Erzählung, Gedicht, Meldung, Nachricht, Bericht, Kommentar, SMS, Gesetz, Lehrbuch, Vertrag, Lebenslauf, Einladung, Glückwunschkarte, Alltagsgespräch, Wegbeschreibung u.a. Auch innerhalb einer Textsorte kann es unterschiedliche Typen geben, die nicht nur über unterschiedliche Struktur verfügen, sondern auch unterschiedliche Themen behandeln und unterschiedliche Funktionen erfüllen können, wie z.B. bei der Textsorte Bericht: Reisebericht, politischer Bericht, Sportbericht, Börsenbericht, Wetterbericht, Abschlussbericht, Polizeibericht, Verkehrsbericht, Schulbericht, Praktikumsbericht, u.a. 37 Text DEFINITION Textsorten „konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen". Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber. In einzelnen Textsorten werden Texte mit gemeinsamen spezifischen Eigenschaften zugeordnet. Textsorten werden auch „Stilmuster" genannt (vgl. Sandig 1986). Diese Bezeichnung hängt mit der Tatsache zusammen, dass bei einzelnen Typen von Texten bestimmte Stilmittel nachgewiesen werden können: 1. Stil der Alltagsrede 2. Stil der öffentlichen Rede 3. Stil der Presse und Publizistik 4. Stil der Wissenschaft 5. Stil der schönen Literatur 6.3 Kommunikationsbereiche In diesem Zusammenhang spricht man auch über die sog. ,Kommunikationsbereiche (vgl. auch Malá 1996:77), d.h. Lebensbereiche, für die Texte mit bestimmten gemeinsamen Merkmalen (Textstruktur, Themenentfaltung, sprachlich-stilistische Mittel) typisch sind. In der Fachliteratur werden 5 Kommunikationsbereiche (KB) unterschieden: 1. KB Alltagsverkehr / Privatverkehr - Texte, die in privaten und nicht offiziellen Situationen entstehen. (Alltagsgespräche, Ansichtskarten, Einladungen, Glückwünsche, SMS u.a.) 2. KB offizieller Verkehr - Texte, die bei der Kommunikation mit Behörden, Banken und unterschiedlichen Institutionen entstehen. (Verträge, Bewerbungen, Formulare, Anträge, Garantiescheine, Polizeiberichte, Zeugnisse u.a.) 38 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 3. KB Fachkommunikation - Texte, die bei der Kommunikation unter Fachleuten entstehen, Texte aus dem technischen, ökonomischen, wirtschaftlichen oder z.B. medizinischen Bereich (um nur einige Beispiele zu nennen). {Fachaufsätze, Diplomarbeiten, Thesen, Rezensionen, Gutachten, Vorlesungen, Lehrbücher, Studienstützen u.a.) 4. KB Massenmedien / Presse und Publizistik - Texte, die im Bereich Presse und Publizistik entstehen und an eine unbekannte und näher nicht spezifizierte Masse an Leser und Hörer gerichtet sind und bei einer öffentlichen Kommunikation entstehen. {Kommentar, Meldung, Bericht, Reportage, Wetterbericht, Sportbericht u.a.) 5. KB Belletristik / künstlerische Literatur - Texte, die man als „schöne Literatur" bezeichnet und die durch einen hohen Grad an Fiktionalität gekennzeichnet sind. {Romane, Erzählungen, Gedichte, Balladen, Theaterstücke u.a.) KONTROLLAUFGABE Zu welchem Kommunikationsbereich gehört folgender Textausschnitt? Begründen Sie Ihre Entscheidung. Reingard Söllner hatte also zwei Kinder, Marie, 14, und Sami, 8. Außerdem hatte sie, wie gesagt, eine lindgrüne Zimmerlinde, eine Katze, die Hund hieß, 37 Kaffee- und Teetassen, denn sie sammelte Kaffee- und Teetassen, und sie hatte innere Stimmen, mindestens zwei, beide weiblich. Meistens sprachen die inneren Stimmen zu ihr, wenn sie unterwegs war, sprachen die inneren Stimmen fast ununterbrochen zu ihr, ausgenommen in Zeiten, in denen sie entweder zu Hause vor dem Fernsehgerät lag, schlief oder tagsüber in einem denkmalgeschützten Schulhaus in einer der Klassen stand oder saß und mit frisch abgerufener Zuversicht daraufwartete, dass eines der Kinder ein Mal wirklich Interesse für das zeigte, was sie erklärte oder erzählte oder mit Kreide an die Tafel schrieb oder zeichnete oder mit einem Overheadprojektor aus der Zeit der Alten Römer an die Wand projizierte. (Glattauer, Niki: Ende der Kreidezeit. Ein bisschen Schule - und der irre Rest des Lebens. Wien: Brandstätter 2018, S.18) 39 Textthema und Textfunktion 7 TEXTTHEMA UND TEXTFUNKTION EINLEITEND Jeder Text entsteht mit einer bestimmten Absicht. Der Textproduzent will den Textrezi-pienten informieren, überzeugen, motivieren etwas zu tun, auf ihn appellieren, eine Situation kommentieren, auf den Leser erziehend wirken usw. Im Einklang mit der Kommunikationsabsicht des Textproduzenten steht die Textfünktion. ZIELE In diesem Kapitel werden die einzelnen Grundfunktionen näher vorgestellt. Es wird gezeigt, für welche Textorten die einzelnen Textfunktionen typisch sind und dass einige Textsorten über mehrere Textfunktionen verfügen können. Die Studierenden lernen: • die Indikatoren der Textfünktion zu erkennen, • die Funktion/en der Texte zu benennen. SCHLÜSSELWÖRTER Textthema, Textfünktion, Kontext, performative Formel, Informationsfünktion, Appell-fünktion, Obligationsfünktion, Kontaktfünktion, Deklarationsfünktion, ästhetische Funktion, unterhaltende Funktion 40 Veronika Kotůlková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 7.1 Textthema Das Textthema ist die größtmögliche Kurzfassung des Textinhalts. Es ist der Kern der Mitteilung, wobei der Terminus Textinhalt den [...] Gedankendank eines Textes bezeichnet, (vgl. Brinker 2010:49f.) Bei vielen Textsorten ist das Thema aus dem Titel ersichtlich. Bei einer Geburtsanzeige ist das Thema ,Geburt'. In einem Wetterbericht wird über ,das Wetter' gesprochen oder geschrieben. Es können folgende Situationen auftreten: a) ein Text hat nur ein leitendes Thema {Geburtsanzeige, Wetterbericht u.a.) b) ein Text hat verschiedene Themen {Telefongespräch, Fernsehsendung u.a.) Das Thema ist Textsortenunabhängig. Ein und dasselbe Thema kann in unterschiedlichen Textsorten verbalisiert werden: c) mehrere Texte haben das gleiche Thema {Heiratsurkunde, Heiratsanzeige, Heiratsantrag, Witz zum Thema Heiraten u.a.) KONTROLLAUFGABE Bestimmen Sie das Thema dieses Textes: - Das Bild ist unscharf, Frau Lehrerin. - Schärfer geht es nicht. - Mein Vater sagt, in einem Büro verwenden alle nur noch Dokumentenkameras. Niemand hat mehr einen Overheadprojektor aus der Römerzeit. - Wie kommst du auf Römerzeit, Manuel? - Sie sagen immer, der kommt aus der Römerzeit. - Stimmt, metaphorisch gesprochen kommt er aus der Römerzeit. - Was gesprochen? - Metaphorisch. Das Wort lernt ihr nächstes Jahr in Deutsch. - Und warum haben wir nicht eine Dokumentenkamera? - Wahrscheinlich, weil die Alten Römer damals auch noch keine hatten. (Glattauer, Niki: Ende der Kreidezeit. Ein bisschen Schule - und der irre Rest des Lebens. Wien: Brandstätter 2018, S.18) 41 Textthema und Textfunktion 7.2 Textfunktion Die Textfunktion bezeichnet Brinker als: „[...] den Sinn, den ein Text in einem Kommunikationsprozess erhält, bzw. als Zweck, den ein Text im Rahmen einer Kommunikationssituation erfüllt." (Brinker 1997:81) Gehen wir von der Textdefinition von I^einemann/Viehweger aus, so sehen wir, dass die Funktion des Textes, die die Absicht des Produzenten widerspiegelt, eine sehr wichtige Rolle spielt. Jeder Text wird mit einer bestimmten Kommunikationsabsicht produziert. Der Sprecher will dem Angesprochenen etwas mitteilen, ihn zu etwas überreden, bewegen, oder ihm etwas verbieten usw., er verfolgt bestimmte Ziele. Wir werden von einer Textfunktion sprechen, obwohl ein Text mehrere kommunikative Funktionen haben kann. In einer Werbung können wir z. B. die Funktion überzeugen, steuern, unterhalten, informieren und kontaktieren finden, aber nur eine dieser Funktionen ist im Text dominant. Die stilistische Struktur kann die Funktion eines Textes verändern, und so kann uns wiederum der Stil die Textfunktion signalisieren. Nach van Dijk ist in einigen Fällen die stilistische Interpretation sogar wichtiger als die semantisch-pragmatische: „wichtig ist nicht WAS gesagt wird, sondern WIE es gesagt wird" (van Dijk 1980:111). Die Textfünktion kann explizit oder implizit ausgedrückt werden. 1) implizit ausgedrückte Funktion Ist die Funktion implizit ausgedrückt, spielen lexikalische und syntaktische Merkmale, Struktur des Textes und stilistische Variationen eine entscheidende Rolle. Aber auch das Wissen über den Kontext und den Sprecher kann helfen, die wahre Absicht des Produzenten zu erkennen. Die Funktion des Textes hängt von dem Kontext ab. Nehmen wir z.B. die Heiratsanzeige. Als Text in einer Zeitung hat sie eine informierende Funktion. Denselben Text können aber auch Freunde auf einer Party mit der Absicht „unterhalten" schreiben. Mit einer Heiratsanzeige könnte auch ein Mann originell um die Hand seiner Freundin bitten. Dieser Text hätte dann die Funktion „steuern" / „überzeugen". 2) explizit ausgedrückte Funktion Explizit ist die Funktion ausgedrückt, wenn sie im Text direkt genannt ist. Diese direkte Benennung der Textfunktion ermöglichen die sog. performativen Formeln, wie „ich gratuliere", „wir wünschen Ihnen", „wir bieten Ihnen...an". Auch die sog. „Präsignale" wie Gesetz, Erlaubnis u.a. informieren den Empfänger über die Funktion des Textes und über die Kommunikationsabsicht des Produzenten. Auch Titel oder Untertitel können direkt die Funktion signalisieren. 42 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou Für Brinker ist die Textfunktion das Basiskriterium zur Differenzierung von Textsorten. Er unterscheidet fünf Funktionstypen: Informationsfunktion, Appellfunktion, Obligationsfunktion, Kontaktfunktion und Deklarationsfunktion. Nach der Funktion, die einzelne Texte haben, teilt er die Textsorten folgendermaßen: 1. Informationstexte (Nachricht, Bericht, Sachbuch, Rezension...) 2. Appelltexte (Werbeanzeige, Kommentar, Gesetz, Antrag...) 3. Obligationstexte (Vertrag, Garantieschein, Gelöbnis...) 4. Kontakttexte (Danksagung, Kondolenzschreiben, Ansichtskarte...) 5. Deklarationstexte (Testament, Ernennungsurkunde...) (vgl. Brinker 1992:133) Ausgangsbasis für diese Differenzierung ist die sprachliche Handlung und die Absicht zu informieren, zu appellieren, zu versprechen usw. Unter dem kommunikativ-funktionalen Aspekt der interpersonalen Beziehung kommen wir dann zur folgenden Aufstellung textu-eller Grundfunktionen: 1. mfonnationsfunktion 2. Appellfunktion 3. Obligationsfunktion 4. Kontaktfunktion 5. Deklarationsfunktion Zu ergänzen wäre noch die 6. ästhetische Funktion, die in literarischen Texten dominiert, sowie die 7. unterhaltende Funktion. 43 Textthema und Textfunktion KONTROLLAUFGABE Bestimmen Sie die Textfunktion dieses Textes: stress-alarm? Stress beherrscht unser Leben: Leistungsdruck, Zeitnot, ständig wachsende Anforderungen in Beruf und Privatleben. Stress gilt heute als größte Gefahr für unsere Gesundheit. Doch nicht immer werden Symptome wie Müdigkeit und Gereiztheit mit Burnout verbunden. Nur der richtige Arzt kann helfen und im Regena Gesundheits-Resort in Bad Brückenau gibt es eine gute Lösung: Eine Kombination aus Urlaub und medizinischer Behandlung. Der leitende Facharzt Dr. med. Thorsten Muthorst ist Spezialist für Burnout-Erkrankungen und hat sich auf die Verbesserung des Stoffwechsels durch Vitalstoffkuren spezialisiert. Neben der präventiven Behandlung von Burnout-Erkrankungen bietet das Hotel auch ein umfassendes Wellnessprogramm in der Helena-Thermen-Landschaft „Spa & Garden". www.regena.de. (Gesund Reisen, 01/2018) 44 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 8 STRUKTUR DES TEXTES EINLEITEND Jeder Text hat seine innere Struktur. Romane bestehen z.B. aus Kapiteln, jedes Kapitel aus Absätzen, jeder Absatz aus Sätzen, die in Worte zerlegbar sind. Texte als Vertreter unterschiedlicher Textsorten haben unterschiedliche Textstrukturen. Je nachdem, ob und wie der Text innerlich geteilt ist, unterscheiden wir lineare Texte, Übersichtstexte, synoptische und tabellarische Texte. ZIELE In dieser Lektion sollen die Studenten mit der Makro- und Mikrostruktur des Textes bekannt gemacht werden. Die Studierenden lernen: • die einzelnen Bauelemente eines Textes zu benennen, • Anhand von gewonnenen Kenntnissen die entsprechende Musterform bei eigener Textproduktion zu wählen. SCHLÜSSELWÖRTER Musterform, linearer Text, Übersichtstext, synoptischer Text, tabellarischer Text, Infografik, Kapitel, Absatz, Strophe, Vers, Replik El 8.1 Musterrealisierung Die Textsorten unterscheiden sich durch die Form. Bei einzelnen Textsorten können wir von einer Musterform sprechen (z.B. Brief, Kochrezept). Wie schon gesagt, ist ein Text eine Folge von sprachlichen Zeichen, die eine kommunikative Funktion haben. Der Text ist daher durch eine Kommunikationssituation bedingt. 45 Struktur des Textes Der Kontext und die Formen der Kommunikation beeinflussen den Textinhalt und auch die Textstruktur. Nach einer bestimmten Textstruktur kann der Textrezipient auf den ersten Blick die Textsorte erkennen und mit einer bestimmten Erwartung an diesen Text herangehen. Ein gut strukturierter Text ist auch schneller rezipierbar und besser Verständlich. KONTROLLAUFGABE Bestimmen Sie (nach der typischen Textstruktur) die Textsorte dieses Textes: Arme Ritter mit Erdbeeren Zutaten für 4 Personen: lA 1 Milch 2 Eier 1 Prise Salz 1 Pck. Vanillinzucker 4 Scheiben Kastenweißbrot 1 EL Butterschmalz Zimt, Zucker 200 g Erdbeeren 200 g Himbeeren In einer Schüssel Milch mit Eiern, Salz und Vanillinzucker verrühren. Die Weißbrotscheiben nebeneinander in eine flache Schale legen und mit der Eiermilch übergießen. In der Zwischenzeit das Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen. Die Brotscheiben aus der Eiermilch nehmen, etwas abtropfen lassen und im heißen Butterschmalz auf beiden Seiten goldbraun braten. Zimt und Zucker mischen. Brotscheiben auf Tellern anrichten und damit bestreuen. Die Früchte abbrausen, putzen, die Erdbeeren je nach Größe eventuell halbieren, und mit den Armen Rittern auf Tellern anrichten. Als Texte werden auch Tabellen, Listen, Inhaltsverzeichnisse, Fahrpläne u.a. bezeichnet. Neben den Texten, die man als ununterbrochene Verkettung charakterisieren könnte, gibt es nämlich auch „tabellarische Texte", in denen keine syntaktische, sondern nur semantisch-pragmatische Kohärenz besteht. 46 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou 8.1.1 Gespräch Auf der makrostrukturellen Ebene verlaufen die meisten Gespräche nach einem einfachen Muster: Zuerst werden sie eingeleitet (z.B. Begrüßung und Anrede), dann wird das Ziel des Gesprächs direkt oder indirekt formuliert, und schließlich wird das Gespräch abgeschlossen (z.B. Danksagung, Wiederholung der wichtigsten Information, Grußformel). Diese drei Phasen werden folgend benannt: 1. Gesprächseröffhung 2. Gesprächsmitte 3. Gesprächsschluss (Gesprächsbeendigung) Dialog im Restaurant Der Kellner: Mathias: Der Kellner: Mathias: Der Kellner: Mathias: Der Kellner: Mathias: Guten Tag! Guten Tag! Ich habe einen Tisch reserviert Gerne. Folgen Sie mir bitte. Haben Sie schon einen Wunsch? Was möchten Sie trinken? Ich hätte garne ein Glas Rotwein. Haben Sie eine Tageskarte? Ja, heute haben wir als Vorspreise eine Maultaschensuppe orde einen kleinen Salat, als Hauptgang können Sie wählen zwischen einem Zwiebelrostbraten mit Knödel oder Nudeln mit Spargelspitzen and als Dessert gibt es Eis mit heißen Himbeeren oder Obstsalat. Dann hätte ich gerne als Vorspeise einen kleinen Salat, dann den Zwiebelrostbraten und einen Obstsalat als Nachspreise. Hat es Ihnen geschmeckt? Darf ich ihren Teller mitnehmen? Ja sehr gut! Vielen Dank. Die Rechnung, bitte. (Quelle: https://www.free-german-lessons-online.coiri^estellung-im-restaurantA KONTROLLAUFGABE Markieren Sie die einzelnen Phasen im Text Dialog im Restaurant. Das Gespräch ist die grundlegende Form und das Resultat der sprachlichen Tätigkeit von mindestens zwei Gesprächspartnern. Ein Gespräch besteht aus einzelnen Gesprächsbeiträgen (turns) und die grundlegende Organisationsgröße eines Gesprächs ist der Sprecherwechsel (turn-taking). Bei einem Sprecherwechsel kommt es eigentlich zu einem Rollenwechsel - der Sprecher übernimmt die Rolle des Hörers und der Hörer wird zum Sprecher. Die einzelnen Beiträge werden als ,Repliken' bezeichnet. 47 Struktur des Textes Nach Linke/Nussbaumer/Portmann (1991) lassen sich zwei Arten des „ZuWort-Kommens" unterscheiden: Entweder wird uns das Wort erteilt (Fremdwahl) oder wir nehmen es uns selbst (Selbstwahl). a) verbal - durch die direkte Anrede - durch einen Diskussionsleiter b) nonverbal - durch deutliche Körperzuwendung - durch eine auffordernde Geste 8.1.2 Gedicht Gedichte sind Texte mit einer spezifischen Struktur. Sie bestehen aus Absätzen, die als ,Strophen' genannt werden. Die einzelnen Zeilen bilden die ,Versen'. In klassischen Gedichten spielt der Reim, der die Struktur des Gedichtes akustisch deutlich macht, eine wichtige Rolle. Joseph von Eichendorff: MONDNACHT Es war, als hätt' der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müsst'. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. (Quelle: http://www.gedichte-im-unterricht.de/) 8.1.3 Geschäftsbrief Geschäftsbriefe sind Produkte einer Kommunikation zwischen Geschäftspartnern und werden meistens nach schon vorgegebenen Vorlagen produziert. Die üblichen Bestandteile eines Geschäftsbriefes sind: 48 Veronika Kotníková, Gabriela Rykalová - Práce s textem a slovní zásobou Adresse des Empfängers, Anlagevermerk, Anrede, Betreffzeile, Bezugsteichenzeile, Briefkopf, Brieftext, Schlussformel, Unterschrift, Verteilervermerk. üJ Muster GmbH 5*321